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Interessengemeinschaft - Mitteldeutscher - Geschichte

Erzbergbau Porta-Damme AG

 

 

Bildbericht von Christian Klee

 

 

Die Schachtanlage Damme

 

Knapp 30 Jahre von 1938 bis 1967 währte der Aufbau der Schachtanlage Damme bis zur Schließung am 31.03.1967. Nutzlos war die Förderung von Roherzen und die in der Weiterverarbeitung zum Konzentrat aber nicht. Diese Anlage beschäftigte über 900 Mitarbeiter und förderte 9,2 Millionen Tonnen Roherz und 5,2 Millionen Tonnen verhüttungsfähiges Konzentrat aus dem Untergrund zwischen Gehrde und dem Dümmer.

Damme ist eine Gemeinde in Südoldenburg, im oldenburgischen Münsterland. Im Dersagau, umgrenzt vom großen Moor, zwischen Engter, Barenau, Venne bis zur Hunte und dem Dümmer. Die Vorfahren waren Erbhöfe, Erbmänner und Hörige, Handels- und Wirtsleute. Im Jahre 1875 hatte Damme 4682 Einwohner und 849 Häuser. Im Jahre 2005 waren es 16000. Die Gemeinde entwickelte sich zur Großgemeinde, später zur Stadt. In der Frühzeit war Damme bekannt, man fand Hünengräber, Scherben und Gefäße, Zeugen waren auch: Die Dersaburg und die Römerschanzen. Der Dümmer, in der Nähe, ist ein großer Binsensee mit einer großen Vielfalt an Vögeln. Ein sehens- und hörenswerter See in den Morgen- und Abendstunden. Die Endmöränen machten die Landschaft zu einem hügeligen Gebiet mit kleinen Bergen.

Unter diesem Gebiet ist nach Dr. Tienhaus das ehemalige Oberkreidemeer gewesen, dessen Ablagerungen unter dem beschriebenen Gebiet zu finden sind. An der Trangession zwischen Ober- und Unterkreide befinden sich eine Eisenerzzone von geringer bis großer Mächtigkeit von bis zu 7 Meter.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gelände der Erzbergbau Porta-Damme AG

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon vor dem 1. Weltkrieg (1909-1912 und in den Jahren ab 1924 (Ilseder Hütte)) erbohrte man neben Ölhaltigen Geoden, Steinkohle in geringer, abbauunwürdigen Mengen. Erst ab 1934.1939 wurden Bohrungen auf Eisenerz niedergebracht. Über hundert Bohrungen, ab Gehrde bis in den Dümmer, 125 km Bohrlöcher insgesamt.

Deutschland ist und war arm an Metallerzen. Die Lothringische Minette ging verloren /20 Millionen Tonnen pro Jahr) die Auslandsbesitze fielen weg. Deutschland begann 2 mal nach großen Kriegen den Wiederaufbau. Man brauchte von der Nähnadel bis zu schwersten Gütern alles. Man sollte immer daran denken, dass der Unternehmungsgeist auch Menschen zur Produktion brauchte, die den Aufbau in manchmal unbarmherzigen Entbehrungen, den großen Flüchtlingsproblemen und politisch fast isoliert, dieses so genannte Wirtschaftswunder vollbrachten.

Mit dem Bergbau kamen immer mehr Menschen in den Ort, Damme wuchs zur Kleinstadt. Viele Menschen, die früher auszogen und wegzogen bekamen Arbeit und hatten die Familie hier in der Siedlung "Handorf-Langenberg, Glückauf und Steinfeld-Süd".Es blieb nicht aus, dass diese Arbeit viele Verletzte und auch Tote forderte, es gab Berginvaliden und Frührentner, die Gelenkkrankheiten hatten, die so genannte Boxerkerkrankheit, Magenleiden durch den Schichtbetrieb und nicht zuletzt rheumatische Beschwerden durch die ständige Nässe im Grubengebäude.

Nach der Schließung 1967 siedelten sich in den Orten Industrien an, manche blieben dem Bergbau in der Kohle treu und manche fuhren täglich nach Bremen zu den Werften. Die meisten haben wieder Arbeit gefunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Förderturm Schacht 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun ist Schlägel und Eisen nach unten gekehrt. Wenige Relikte sind noch verblieben: 2 Klärteiche von 6 bzw. 56 ha. Einer davon ist der "Bergsee" geworden. Auch das Gelände des Bergwerkes ist gut genutzt. Gebäude wie die Erzwäsche, der Konzentratbunker, das Bürogebäude, die Kaue, die Schachthalle, der Förderturm Schacht 1 sind noch erhalten geblieben und werde zum Teil noch von der Schockemöhle Logistik verwendet. Des weiteren gibt es noch 2 Tunnel unter dem Gelände, einmal den Zentralkanal, in dem Rohre von der Erzwäsche zum Klärteich führten, und der Mannschaftsgang, in dem die Kumpels nach der Schicht zur Kaue gegangen sind. Mancher der alten Kumpels sagen schon noch ein herzliches "Glückauf". Das Stadtmuseum hat dankenswerter Weise manches Sehenswertes ausgestellt. Fundstücke, Geologische und Mineralogische Funde sind dort zu sehen. Seilscheiben, Förderwagen, Gezähe und Geleucht sammelt sich zusammen. Manch Schrifttum ist gerettet worden.

In Glückauf (Ortsteil Damme) steht ein Ehrenmal, Steinfeld und Handorf-Langenberg hab einen bzw. zwei Förderwagen aufgebaut, in den Kindergärten stehen noch Mannschaftstransportwagen und Loks.

 

Die nachfolgen Bilder zeigen:

 

 

1. Fördermaschine Schacht 1

 

 

2. Arbeit unter Tage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Förderturm Schacht 2

 

 

4. Konzentratbunker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Zentralkanal

 

6. Erzwäsche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text aus „Der Erzbergbau Damme Früher-Heute“(2008) von Christian Klee.

Bilder von Stefan Depta, Matthias Holtvoigt , Christian Klee und aus dem Archiv des Dammer Stadtmuseums.

Bericht auf Wikipedia

 

 

 

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